Wenn der Putz bröckelt, bevor die Deko hängt


Wer mit Liebe dekoriert, kennt das Dilemma: Du hast gerade ein stimmungsvolles Lichterglas oder eine neue Wanddeko gestaltet, und dann entdeckst du in der Ecke des Raumes kleine dunkle Flecken. Statt Hygge-Gefühl plötzlich der Gedanke: Oh nein, Schimmel. Gerade in liebevoll eingerichteten Wohnungen wirkt Schimmel wie ein Fremdkörper, der die ganze Stimmung stört.
Besonders anfällig sind Räume, in denen man es eigentlich besonders gemütlich haben möchte: das Bad mit Kerzenlicht in der Wanne, die Küche mit Deko am Fensterbrett oder das Schlafzimmer mit zarten Gardinen. Dort trifft warme Luft auf kalte Flächen und Feuchtigkeit bleibt hartnäckig kleben. Bevor du neue Dekoideen umsetzt, lohnt sich deshalb ein genauer Blick auf Wände, Fugen und Fensterlaibungen.


Typische Schimmelstellen im Zuhause von Deko- und DIY-Fans


Schimmel in der Wohnung bekämpfen.

In kreativen Haushalten stehen oft Möbel, Körbe, Bilder und Dekoobjekte dicht an der Wand. Das sieht toll aus, schafft aber kleine, schlecht belüftete Zonen, in denen sich Feuchtigkeit festsetzt. Hinter Sideboards mit Vasen, hinter dem Lieblingssessel oder dem hohen Regal bilden sich schnell kalte Nischen, die kaum Luft abbekommen. Genau dort entstehen dann gern die bekannten dunklen Punkte.

Auch im Badezimmer sind Silikonfugen rund um Dusche und Badewanne anfällig, besonders wenn nach dem Duschen die Tür geschlossen bleibt und Handtücher im Raum trocknen. In der Küche sind es oft die Bereiche rund um Spüle, Fenster und Dunstabzug, in denen Feuchtigkeit kondensiert. Eine zuverlässige Basisreinigung mit einem guten Schimmelentferner sorgt dafür, dass deine aufwendig gestaltete Deko später nicht von unschönen Flecken begleitet wird.


Sanfter Neustart für Wände und Ecken


Bevor du zu Pinsel, Makramee-Garn oder Trockenblumen greifst, lohnt sich eine kleine Bestandsaufnahme. Kontrolliere Ecken, Fensterlaibungen, Fugen und Bereiche hinter Möbeln gründlich. Wenn du dort Schimmel entdeckst, entferne zunächst alle Textilien und Deko aus dem Bereich, damit nichts kontaminiert wird. Erst wenn die Fläche wirklich sauber und trocken ist, lohnt sich die kreative Gestaltung.

Nach der Reinigung ist Geduld wichtig. Lass betroffene Stellen vollständig trocknen, bevor du ein Regal wieder an die Wand rückst oder eine Girlande darüber hängst. Ein kleiner Trick: Markiere dir mit Kreide oder Washi-Tape, wie weit Möbel von der Wand abrücken sollten, damit Luft gut zirkulieren kann. So bleibt deine sorgfältig erarbeitete Raumwirkung erhalten, ohne dass Feuchtigkeit heimlich neue Angriffsflächen findet.

Gestaltungsideen, die Schimmel nicht in die Karten spielen


Tipps zur Bekämpfung von Schimmelbildung in der Wohnung

Manche Gestaltungsideen sind nicht nur schön, sondern auch praktisch im Kampf gegen Feuchtigkeit. Offene Regale statt geschlossener Schränke an Außenwänden sorgen für bessere Luftzirkulation. Leichte Wandbilder auf Abstandshaltern lassen einen Hauch Luft zwischen Rahmen und Wand zirkulieren, statt die Fläche komplett zu verschließen.

Auch bei Textilien lohnt sich ein bewusster Blick: Dichte, schwere Gardinen direkt vor einem ständig beschlagenen Fenster können die Feuchtigkeit regelrecht einschließen. Halbtransparente Vorhänge, Rollos oder plissierte Faltstores lassen eher Luft und Licht an die Scheibe, was die Trocknung erleichtert. Im Badezimmer sind Haken und Wandregale hilfreich, damit Handtücher ausgebreitet trocknen, statt feucht in Zimmerecken zu hängen.


DIY-Projekte mit „Luft zum Atmen“


Viele beliebte DIY-Ideen lassen sich so anpassen, dass sie schimmelfreundlich bleiben. Ein Beispiel: Statt große Holzpaneele direkt auf die Wand zu schrauben, kannst du sie mit schmalen Leisten als Abstandhalter montieren. So entsteht eine kleine Hinterlüftung, die besonders bei Außenwänden hilfreich ist. Auch bei Wandhängern aus Makramee oder Stoff lohnt es sich, sie nicht bodenlang und direkt in der Raumecke zu platzieren, sondern etwas mittiger und höher, wo die Luft besser zirkuliert.

Upcycling-Ideen mit Glas haben einen angenehmen Nebeneffekt: Teelichter in alten Gläsern, Flaschenlichterketten oder Lichtergläser bringen warmes Licht in feuchte Ecken und machen sie besser sichtbar. So erkennst du frühzeitig, wenn sich wieder dunkle Punkte anbahnen, und kannst schnell reagieren, bevor Deko oder Möbel Schaden nehmen.

Raumklima optimieren, ohne die Gemütlichkeit zu opfern


Raumklima optimieren durch die richtigen Lüftungsmaßnahmen.

Ein schimmelfreies Zuhause hängt stark vom Raumklima ab. Dabei musst du auf wohnliche Details keineswegs verzichten. Ein Hygrometer gehört in kreativen Haushalten fast schon zur Grundausstattung, genau wie Scheren, Kleber und Pinsel. Es zeigt dir an, wann die Luftfeuchtigkeit zu hoch wird und gelüftet werden sollte. Werte zwischen 40 und 60 Prozent gelten im Wohnbereich als angenehm und unkritisch.

Stoßlüften ist effektiver als dauerhaft gekippte Fenster, besonders in der kalten Jahreszeit. Mehrmals täglich für wenige Minuten weit zu öffnen, senkt die Luftfeuchtigkeit spürbar, ohne dass der Raum völlig auskühlt. Wer Pflanzen liebt, kann sie gebündelt an einem gut belüfteten, hellen Platz arrangieren, statt sie über alle Ecken zu verteilen. So bleibt das Grün erhalten, ohne dass es in ohnehin feuchten Zonen zusätzlich Wasser abgibt.

Heizen, lüften und dekorieren im Rhythmus


Ein abgestimmter Tagesrhythmus hilft, Schimmel langfristig fernzuhalten. Nach dem Duschen sollte das Bad zuerst gelüftet und erst danach dekoriert werden, etwa indem Teelichter entzündet oder Handtücher neu arrangiert werden. In der Küche lohnt es sich, nach dem Kochen kurz querzulüften, bevor Tischdeko wieder aufgestellt wird. Wer gerne mit Kerzen stimmungsvolle Ecken zaubert, kann diese bewussten Lüftungsphasen direkt in das eigene Wohnritual integrieren.

So entsteht mit der Zeit ein angenehmer Automatismus: Die Wohnung bleibt ein Ort, an dem Kreativität, Gemütlichkeit und gesunde Raumluft zusammenfinden. Schimmel verliert seinen Schrecken und wird zu einem beherrschbaren Thema, statt zum dekorativen Spielverderber zu werden.


Kooperation / Gastartikel

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